Home

Die Liebe – Eine Entdeckungsreise

 

"Die wichtigste Erkenntnis meines Lebens ist die, dass wir in einem liebenden Universum leben"

(Albert Einstein)

  

Es gibt kaum ein Thema, über das so viel geschrieben, gesungen und geredet wird. Und doch glaube ich, dass das wahre Wesen der Liebe den meisten von uns bisher verschlossen blieb.

Es kursieren Begriffe wie bedingungslose Liebe, bedingte Liebe, wahre Liebe, enttäuschte Liebe, göttliche Liebe etc.

Jeder hat von der Liebe seine eigene Vorstellung, die Menschen, die Kirche, die Religionen.  Manchen gelingt es, diese Vorstellung ins Leben zu bringen, andere suchen ein ganzes Leben nach der Liebe. Die Gefühle, die ihr zugeschrieben werden, reichen von himmelhoch jauchzend bis zu todunglücklich. Doch selbst, wenn man die Liebe gefunden hat, kann es sein, dass man sie wieder verliert, dass sie nicht hält, was sie verspricht. Woran liegt das? Machen wir etwas falsch?

Bisher gingen wir davon aus, dass die Liebe (oder das, wofür wir sie hielten) ein Gefühl oder eine Emotion ist, die nur durch einen bestimmten Menschen ausgelöst werden kann. Wenn uns dieser Mensch begegnet, verlieben wir uns. Wir haben uns die rosarote Brille aufgesetzt und geglaubt, mit diesem einen Menschen gelingt die Liebe. Man geht voll in dem anderen auf, braucht ihn, glaubt, man könne ohne ihn nicht leben usw. Leider werden viele nur allzu oft enttäuscht. Denn verliebt sein ist keine Liebe. Liebe beginnt erst, wenn das verliebt sein vorbei ist. Das Verliebt sein hat Ausschließlichkeitscharakter, alle Energie ist auf die eine Person gerichtet und wenn diese Person etwas tut oder sagt, was nicht in die eigene Vorstellung passt, ist man enttäuscht oder verletzt. Liebe hingegen ist nicht ausschließlich, sie lässt frei, sie ist in allem. 

Durch unser Elternhaus hat ein jeder von uns bestimmte Verhaltensmuster gelernt, die ein Überleben als kleines Kind ermöglicht haben. Sie sind daher für unser Bewusstsein mit unserer Existenz verbunden. Es gab Zuwendung und Zuneigung oder eben Verweigerung und Bestrafung aufgrund der Vorstellung der Eltern, wie das Kind zu sein hat.

Die wenigsten von uns durften die Erfahrung machen, dass man als Kind genau richtig  und willkommen war, dass man geliebt war, allein deshalb, weil man so war, wie man war. Meistens ist an den Kindern „herum erzogen“ worden, um sie zu dem zu machen, was der eigenen Vorstellung entsprach. Wenn dies gelang, gab es eine Belohnung, wenn nicht, gab es Ärger, Streit oder sogar Liebesentzug. Demnach haben wir also gelernt, auf bestimmte Weise zu funktionieren, haben versucht, die Vorstellungsbilder anderer zu erfüllen, damit unser existentielles Grundbedürfnis nach Dazugehören, Gesehen werden und Anerkennung erfüllt wurde. Die Basis dafür, dass ein gesundes Maß an Selbstliebe entwickelt werden konnte, war oftmals nicht gegeben. Diese Erfahrungen und die daraus resultierenden Prägungen haben wir verinnerlicht, sie begleiten uns unser ganzes Leben lang auf die eine oder andere Weise. Wir tragen diese Strukturen in alle Bereiche unseres Lebens und natürlich auch in unsere Beziehungen, denn was anderes kennen wir nicht, sie sind uns vertraut. Das erklärt, warum wir in unseren Partnerschaften unbewusst immer wieder nach den vertrauten Charaktären unserer Eltern suchen, denn sie vermitteln uns auf eine subtile Art Geborgenheit und Sicherheit. Leider triggern sie uns jedoch auch  in Bezug auf die andere, verdrängte Seite, nämlich die, nicht richtig oder nicht gut genug zu sein, nicht gesehen zu werden etc.  Wenn diese Glaubenssätze nicht bearbeitet werden, wirkt sich dies zerstörerisch auf jede Beziehung aus.

Wir verlieben uns dann in eine Person, wenn sie die uns vertraute Struktur trägt, die uns vermittelt, hier bekommen wir alles, was wir brauchen (emotional und seelisch) und was wir oft bis dahin vermisst haben. In den meisten Fällen kennen sich die Seelen schon aus einem vorherigen Leben. Sie scannen sich innerhalb von Sekunden und erkennen einander. Immer ist damit dann auch eine Entwicklungsaufgabe verbunden. Fast ein jeder hat schon einmal die Erfahrung gemacht, dass das berauschende Gefühl des Verliebtseins und des damit einhergehenden Verbundenheitsgefühls nicht anhält. Es vergeht nach einiger Zeit. Das Neue wird zur Gewohnheit, die eigenen alten Muster setzen sich wieder durch. Nun besteht die Aufgabe darin, das Verliebtsein in Liebe zu wandeln und die Entwicklungsaufgabe anzunehmen.  Aus meiner Sicht ist dies der wichtigste Grund um sich zu verlieben, eine Partnerschaft einzugehen oder für jede Art von Beziehung. Nur in dem Anderen erkennen wir unser Selbst, er ist unser Spiegel, das Sprungbrett für unsere Entwicklung. Und die Liebe, an die wir glauben, gibt uns die Kraft dazu, diesen Weg gemeinsam zu gehen. Manchmal ist es jedoch karmisch vorgegeben, dass man sich nach einer gemeinsamen Erfahrung wieder trennt. 

Bisher kannten wir nur diese Art von Liebe, obwohl sie mit der wirklichen Liebe nicht viel zu tun hat. Es handelt sich um eine bedingte Liebe, eine Liebe, die auf Erfüllung der eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen ausgerichtet ist und mit Liebesentzug und Rückzug bestraft, wenn diese nicht erfüllt werden. Der Satz :  „So wie man sich verlieben kann, kann man sich auch wieder entlieben“ sagt viel über die von uns bis jetzt gelebte Liebe aus. Oft handelte es sich um eine Illusion, Wunschdenken. Aber in Wahrheit waren wir doch immer auf der Suche nach der wirklichen Liebe, da das bisherige uns nicht wirklich befriedigt und genährt hat. Irgendwie hat immer was gefehlt, fühlten wir uns nicht ganz. 

Doch die neue Energie, die seit Ende 2012 wirkt, ist schon deutlich spürbar. Ich habe das Gefühl, sie fließt unaufhörlich in unser(e) System(e) und führt dazu, dass wir alte Muster in Frage stellen, dass wir uns bewusst machen, wo wir stehen, dass wir aufgerufen werden, neu zu entscheiden, wie wir leben wollen etc. Dies alles wird mit so viel Liebe begleitet, dass ich manchmal nur staunen kann angesichts dieses wunderbaren Prozesses, dieser Chance, die uns gegeben wird. 

Auch unsere Beziehungen werden sich verändern. Wir werden uns mehr und mehr der wirklichen Liebe öffnen können, da sie in uns einströmt, uns ein Gefühl von Eins sein und Geliebt sein vermittelt. Sie verhilft uns dazu, uns selbst zu erkennen, als das, was wir sind, heil zu werden an Körper, Geist und Seele. In dem Maß, wie wir uns selbst erkennen, können wir auch dem Anderen ins Herz blicken, seinen Schmerz sehen, annehmen und vergeben. Wir werden uns von der Ausschließlichkeit zur Einheit entwickeln. Dies ist natürlich ein Prozess, den jeder in dem ihm eigenen Tempo gehen wird, aber ich glaube, der Anfang ist getan. 

Wir werden im Stande sein, mehr und mehr uns selbst und den Anderen in der Liebe frei zu lassen, Verurteilung und Bewertung wird der Gleich-Gültigkeit weichen, d.h. es wird alles die gleiche Gültigkeit haben. Wir gehen bewusst auf das Eins Sein zu und damit in die Liebe. Es ist eine vollkommenere Liebe, eine Liebe, die in die Einheit und in die Freiheit führt und die ganz macht. Die Liebe wird zum Zustand, in dem wir sein können oder nicht. 

Sicherlich wird es auf diesem Weg auch Hindernisse geben, da die alten Muster rebellieren werden und Ängste aufsteigen, die wir uns in vielen Inkarnationen angeeignet haben. Unsicherheit und Zweifel werden vielleicht auftauchen in Bezug auf uns selbst und auf unsere  Beziehungen, da sich alles wandeln und sich neu und ungewohnt anfühlen wird. Wir werden einander nicht mehr „brauchen“, werden uns nicht mehr abhängig machen von der Liebe und Anerkennung anderer, weil wir in uns spüren, dass wir geliebt sind. Wir werden die Möglichkeit haben, uns einfach an einander zu freuen und mit einander die Liebe feiern, weil wir uns selbst lieben. Das klingt wunderbar und ich bin überzeugt, dass es so kommen wird. Jedoch liegt es an jedem Einzelnen, diese Entscheidung zu treffen, sich dieser Energie zu öffnen, sie in sein Leben zu lassen und die damit verbundenen Veränderungen willkommen zu heißen. Es liegt noch ein gutes Stück Weg mit so mancher Herausforderung vor uns und er wird ein Prüfstein für jede Art von Beziehung werden, auch die zu uns selbst. Es gibt viel zu entdecken und zu lernen auf diesem Weg  und wir haben alle Unterstützung, die wir brauchen.

Ich wünsche uns allen viel Vertrauen, Kraft und Freude für diese Entdeckungsreise.