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Frieden in uns – wäre das nicht herrlich?

 

"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden".

 (Jimi Hendrix)

Wenn ich mir die Menschen anschaue, denen ich täglich begegne, egal ob privat, beruflich oder unterwegs, sehe ich oft das große Aggressionspotenzial, welches sie in sich tragen. Der Umgang miteinander ist oftmals lieblos und rücksichtslos, auf Provokation, Verachtung und Demütigung ausgerichtet. In der Sprache der Jugendlichen spiegelt sich der desolate Zustand unserer Gesellschaft wieder, die keine Werte und oft auch keine Ziele kennt. Auch in den Medien geht es ohne Gewalt und Aggression nicht. Akribisch und ausgiebig wird sich auf jedes Opfer der Umstände gestürzt. Die Kino- oder Spielfilme übertrumpfen sich gegenseitig in immer furioserer Action.  Im Fernsehen wird unseren Kindern schon im Nachmittagsprogramm beigebracht, wie man Intrigen spinnt, rücksichtslos seine Wünsche durchsetzt,  Gewalt wird verharmlost. Dabei ist recht oft ein aggressiver und entwertender Kommunikationsstil vorherrschend. 

Da all dies ein Spiegel jedes einzelnen von uns ist (wir sind ja die Gesellschaft), frage ich mich, was mit uns eigentlich los ist. Warum ist das so und was könnte uns helfen, mit uns und der Welt in Frieden zu kommen? 

Wenn man in die Vergangenheit schaut, sieht man, dass es immer in fast jeder Epoche, Zeiten der Unruhe, Aufstände und Kriege gegeben hat. Man kannte wohl keine andere Art der Auseinandersetzung. Es gab auf der einen Seite immer nur Gewinner und auf der anderen die Verlierer. Nun sollte man denken, dass der Mensch sich im Laufe der Jahrhunderte weiter entwickelt hat. Ich glaube jedoch, dass dies nur bedingt der Fall ist. In Bezug auf technischen Fortschritt, in der Medizin, Biologie und dem sozialpolitischen System haben wir sicherlich einen großen Schritt getan.

Doch wenn man genauer hinschaut, wird einem klar, dass es auch heute nur um Siegen und Verlieren geht.

Und wie sieht es in uns aus? Wie steht es mit unseren Bedürfnissen nach Liebe, Nähe und Geborgenheit? Wer gibt uns den Halt, den wir alle so dringend brauchen? Wer fügt zusammen, wo alles auseinander zu brechen droht? Wo sind die Werte, der Sinn, das Ziel? Was können wir unseren Kindern vorleben, mit was können wir uns identifizieren? Trotz des Fortschritts sieht es so aus, als ob die Menschen immer unzufriedener, unglücklicher und einsamer werden.

Beziehungen und Familien brechen auseinander, jeder ist auf der Suche nach mehr …………….?

Ja, was suchen wir eigentlich? Ich glaube, wir sind auf der Suche nach uns selbst, denn das ist es, was wir verloren haben. Viele wissen auf die Frage, wer sie sind, keine Antwort. Die Menschen identifizieren sich über das Außen, zu sich selbst haben sie oft keinen Zugang. Die Gefühle hinsichtlich der eigenen Leere und Hilflosigkeit sind häufig abgespalten oder verdrängt. Nur zu oft wird eine Situation aufrecht erhalten, in der wir uns nicht wohl fühlen und die für uns nicht förderlich ist, nur um der eigenen Leere nicht zu begegnen. Ziellosigkeit und Leere können jedoch existentielle Ängste auslösen, die uns dazu verleiten, buchstäblich um unser Leben zu kämpfen. 

Heute leben wir wieder in einer Zeit des Aufbruchs. Alles drängt zur Veränderung. Alle unsere Systeme, egal ob im Wirtschafts- und Finanzwesen, in der Politik, im Gesundheitswesen, in der Religion und Schulpolitik oder unsere eigenen körperlichen, emotionalen und geistigen Strukturen werden auf den Prüfstand gestellt. Die Energie des Wandels wirkt, auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind und ruft die eine oder andere Symptomatik oder Verhaltensweise auf den Plan. Überholte und nicht mehr zeitgemäße Muster im Management, in der Politik, Religion und Moral etc. oder auch für jeden Einzelnen von uns in seinem privaten Umfeld werden nach und nach gehen müssen. Es liegt an uns, wie wir  mit dieser Herausforderung umgehen, ob wir sie annehmen und uns aus Vergangenem ent-wickeln oder ob wir uns blockieren und festhalten. Die Jahrgänge ab etwa 1980  spürten dies schon immer. Sie sind die Vorreiter für die Zeit der Neuorientierung.

Ich glaube, dass es an der Zeit ist, sich mehr auf das Miteinander statt auf das Gegeneinander zu konzentrieren, die Gemeinsamkeiten zu pflegen und die Unterschiede anzunehmen als einen Ausdruck des Ganzen. Denn wir sind alle EINS, auch wenn wir verschieden sind. Ich bin davon überzeugt, dass die Einsicht und die Akzeptanz dessen, das wir alle miteinander energetisch und geistig verbunden und eine Einheit sind, eine Voraussetzung für Frieden ist. Frieden gibt es nur da, wo es keine Gewinner und Verlierer gibt. Dies bezieht sich auf unsere Beziehungen und Familien ebenso wie auf die Beziehungen zwischen den Ländern der Welt, der Länder zu ihren jeweiligen Bürgern, der Firmen zu ihren Mitarbeitern usw. 

Lasst uns also vorwärts gehen und beginnen! Fangen wir bei uns selbst an! Es ist an der Zeit, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Entdecken wir uns selbst und üben bewusster zu werden (Selbst-Bewusstsein), in dem wir auf uns achten, authentisch sind und öfters unser Herz sprechen lassen als nur gewohnte Phrasen von uns zu geben. Befreien wir uns aus den häufig selbstgemachten Begrenzungen und lassen die Bewertung und Verurteilung von Menschen (auch von uns selbst) und Ereignissen los und nehmen diese an, so wie sie sind. Aus Protest, Frust und Angst kann nur Unfrieden entstehen und hieraus ergibt sich wieder Kampf. Durch Annahme, Vergebung und Loslassen jedoch können jedoch auch die Möglichkeiten erkannt werden, die in allem sind, es entsteht Frieden in unseren Herzen und aus ihm heraus kann Veränderung entstehen, die fruchtbar ist.

Dies bedeutet sicherlich für viele von uns eine große Herausforderung, es gibt einige Hindernisse und Blockaden zu überwinden, Vorstellungsbilder und Erwartungen loszulassen, neues Vertrauen zu bilden in sich und das Leben. Aber ich bin mir sicher, dass dieser Weg und die damit verbundene Mühe für jeden Einzelnen lohnenswert ist und damit zum großen Ganzen beiträgt. Alles Große hat einmal klein begonnen und schließlich sind wir ja auch genau aus diesem Grund in dieser Zeit hier, um diesen Weg, der uns alle befreit, gemeinsam zu gehen.